Geschichte der Maximilan Türme:
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Aus dem Buch:
Geschichte der Stadt Linz
Von der Aufklärung zur Gegenwart
Band 2
Fritz Mayrhofer, Willibald Katzinger
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Einleitung
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Die Konstruktion der Türme
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Vom Baugeschehen
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Eine europäische Attraktion
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Einleitung
Um die habsburgische Monarchie gegen Angriffe zu schützen, entwickelte Maximilian d'Este ein Befestigungssystem, das einen Gürtel von detachierten Forts an den wichtigsten Einfallstoren der Monarchie vorsah. Er wurde mit seinen Plänen bei Kaiser Franz I. vorstellig und erhielt von ihm 1827 die Erlaubnis, auf eigene Kosten einen Probeturm zu bauen, damit er sich von diesem System in natura überzeugen könne. Bei der Wahl des Standortes verfiel der Erzherzog auf Linz. Seine Erinnerungen an die Invasion von 1809 haben dabei sicher mitgespielt. Weil die Befestigungslinie ursprünglich über den Freinberg laufen sollte, wählte er als Bauplatz eine unbewaldete Ebene östlich des Jägermayer aus.
Am 26. Oktober 1828 war der erste Turm zur Gänze hergestellt, die Bestückung mit den vorgesehenen Verteidigungskanonen allerdings nahm noch den nächsten Sommer in Anspruch.
Die Geschütze gehörten neben der unkonventionellen Konzeption der einzelnstehende Türme zu den wichtigsten Anliegen des Erzherzogs. Er hat aufgrund eigener Erfindungen nicht nur deren Zielgenauigkeit verbessert, sondern auch ihre Feuergeschwindigkeit stark erhöht. Außerdem wurde durch eine Neukonstruktion der Lafettierung der Schusswinkel wesentlich erweitert. Dazu liefen auf der Simmeringer Heide schon seit Beginn der zwanziger Jahre viele Versuche.
Der Kaiser ließ eine Kommission zusammenstellen, die die Tauglichkeit des Turmes überprüfen sollte, und begab sich im September 1829 zu einer Probebeschießung selbst nach Linz, die nicht ganz zu seiner Zufriedenheit verlief. Maximilians Hauptgegner aber befanden sich unter den regulären Militärs, vor allem in der Generalgeniedirektion. Die Kommission prüfte nun neben Maximilians Arbeiten die anderen eingereichten Pläne und die verschiedenen Standorte für das Reichsbefestigungssystem, wobei manche Mitglieder Enns den Vorzug vor Linz geben wollten. Schließlich setzte sich des Kaisers Neffe durch. Nicht zuletzt vielleicht auch deshalb, weil er sich bereit erklärte, die Vorfinanzierung der Linzer Befestigung zu übernehmen. Dennoch sollte er während des gesamten Baues immer wieder Schwierigkeiten mit den rivalisierenden Militärs bekommen.
Die Konstruktion der Türme
Die 13 Meter hohen Normaltürme, von denen insgesamt 27 gebaut wurden, bestanden aus drei Geschossen und dem Geschützverdeck, das in Friedenszeiten überdacht war. Die aus Bruchsteinen aufgeführten Hauptmauern der sich nach oben verjüngenden Türme bildeten im Grundriss drei konzentrische Kreise. Alle Gewölbe und Zwischenmauern wurden aus Ziegelmauerwerk errichtet. Die Türme -waren bis zum zweiten Geschoß in die Erde versenkt, sodass das rundum laufende Glacis aus Erde nur mehr ein Stockwerk hoch aufgeschüttet werden musste. Die Entfernung zwischen Glacisrand und Turmverdeck betrug ebenfalls 13 Meter. Der an der Sohle befindliche Umlaufgraben war gepflastert.
Magazinstock
Wohnstock
Schartenstock
Kriegsarchiv Wien, Inl. CII, Env. E/2, Linz 5SB
Im innersten Ring war eine Wasserzisterne untergebracht. Der unterste Stock (Magazinstock) nahm die Vorräte, die Munition und Nahrungsmittel auf. Auch die Aborte, die durch einen Abzugskanal oder eine Senkgrube entsorgt wurden, befanden sich hier. Das mittlere Geschoss - der Wohnstock - diente zur Unterbringung der Mannschaft, - wobei der innerste Raum als Arrestlokal genützt wurde. Im dritten, dem Schartenstock, standen im äußeren Ring vier leichte Haubitzen. Auf dem mit Erde bedeckten Verdeck sollten zehn achtzehnpfündige Kanonen stehen, die aufgrund ihrer neuen Lafetten nach allen Seiten hin feuern konnten. An der stadtwärts gelegenen Seite war das Stiegenhaus, und auf Höhe des Schartenstockes befand sich der Eingang des Turmes, der über eine Zugbrücke zu erreichen war.
Alle Türme wurden durch eine eigene Straße verbunden, und als zusätzliche Sicherung war daran gedacht, die jeweils ca. 600-m-Strecke zwischen ihnen im Ernstfall mit Palisaden zu versehen. Für jeden Turm sowie für die gesamte Verteidigungslinie war ein freies Schussfeld unerlässlich, - weshalb ein Bauverbotsrayon in der Tiefe von 470 Klaftern (= ca. 900 Meter) festgelegt wurde, der später sogar die Stadtentwicklung behindern sollte. Die innerhalb des Rayons gelegenen, bereits vorhandenen Bauten waren nur im Kriegsfalle vom Abbruch bedroht. Die Felder konnten in Friedenszeiten ungehindert bestellt werden.
Sollte das System seine Wirkung voll entfalten, dann musste von einem Turm zum anderen nicht nur der Sichtkontakt gewahrt sein, sondern jeder von ihnen musste auch in der zur Verteidigung günstigsten Position stehen. Das war geländemäßig nicht immer möglich, weshalb an vorgeschobenen Posten kleinere Zwischenbatterien und Vorwerke errichtet wurden. Solche wurden zwischen den Türmen 10 und 11 gebaut, zwischen 16 und 18 anstelle des dort vorgesehenen Turmes 17 und schließlich zwischen dem Fort auf dem Pöstlingberg und Turm 19. Die Bodenbeschaffenheit im Augebiet östlich der Stadt, zur Donau hin, hätte die schweren Bauwerke im Boden versinken lassen, weshalb dort nur kleinere Segmenttürme zur Ausführung kamen. An den beiden Stellen, wo die Verteidigungslinie die Donau querte, waren Anschlußklausen vorgesehen, von denen nur die flußaufwärtigen in Verbindung mit Mauer und Toren verwirklicht wurden. Sieben Jahre bevor das erste Dampfschiff in Linz anlangte, dachte man nämlich nicht daran, dass ein Schiff ohne Pferdezug flußaufwärts befördert werden könnte. Von den beiden Klausen steht heute nur mehr die auf der rechten Flußseite.
Besonderes Augenmerk wendete man der Befestigung des Pöstlingberges zu, die mit fünf Türmen und kasemattenartigen Kurtinen verstärkt wurde. Sie sind heute als KulTurm (Turm I), Grottenbahn (Turm II), Bergstation der Pöstlingbergbahn (Nr. IV) und Aussichtsterrasse (Nr. V) in Verwendung. Ein ähnliches Bollwerk war auch für die Spitze des Kürnberges geplant, es wurde aber nie ausgeführt.
Bis auf die Segmenttürme und einzelne Vorwerke wurden beinahe alle Bauten im Zeitraum von 1831 bis 1833 vollendet und zum Großteil auch schon mit Artillerie bestückt. Die Übergabe des gesamten Befestigungslagers erfolgte aber erst an der Wende 1837/38, weil immer wieder Bauschäden oder andere Gebrechen auftraten, die auf extrem schlechtes Wetter und einmal sogar auf ein leichtes Erdbeben zurückzurückzuführen waren.
Vom Baugeschehen
Die Abfolge der einzelnen Arbeiten an den Türmen war minutiös und generalstabsmäßig geplant, sodass die böhmischen Teichgräber, die Tiroler Steinbrecher, die Maurer, Zimmerleute, Ziegelbrenner, Fuhrleute und Schanzarbeiter immer gleichmäßig beschäftigt werden konnten. Trotz des gigantischen Aufwandes -die gesamte Befestigung sollte weit über zwei Millionen Gulden kosten - waren nie mehr als 3000 Menschen gleichzeitig an den über 30 großen Baustellen beschäftigt. Dennoch wurde die lokale Wirtschaft durch das Werk angekurbelt, wenn auch die zugezogenen Professionisten und Hilfsarbeiter von der Baudirektion und der Polizei genau überwacht und von der Stadt ferngehalten wurden. Als Quartier dienten ihnen vielfach die Kegeldächer der Türme, die oft im ersten Arbeitsgang neben den Baustellen aufgeschlagen wurden. Eine strenge ärztliche Kontrolle aller Arbeiter(innen) sollte das Ausbrechen von Seuchen verhindern, was nicht immer gelang. Besonders gefürchtet war damals die Cholera. Deshalb wurde den Beschäftigten der Genuß von frischem Obst, Gurken und Erdäpfeln (!) verboten.
Für manche Bauabschnitte wurden eigene Marketendereien und Garküchen eingerichtet, die sehr unterschiedliche Qualitäten anboten, sodass auch das Essen und das Getränk der Kontrolle der Lagerbaudirektion unterworfen wurden. Wer sich der wöchentlichen ärztlichen Untersuchung entzog, wurde entlassen.
Bei Unfällen und Krankheiten wurden die medizinische Versorgung und ein eventueller Spitalsaufenthalt bei den Barmherzigen Brüdern, den Elisabethinen oder im Garnisonsspital des Stockhofes von der Baudirektion bezahlt. Lohn gab es in dieser Zeit allerdings keinen.
Bei der an sich überaus kraftaufwendigen Arbeit waren auch sehr viele Frauen beschäftigt, was man bei der Landesregierung mit Sorge verfolgte. Dabei ging es weniger um ihre Gesundheit als um die Angst um den Verfall von Sitte und Moral. Bei den ärztlichen Untersuchungen mehrten sich die Fälle von Geschlechtskrankheiten und bald stellten sich auch viele Schwangerschaften ein. Erzherzog Maximilian wird zwar als sehr frommer Mensch geschildert, auf diese Klagen ging er aber nicht ein, weil er zu wissen glaubte, dass es sich bei diesen Frauen sehr oft um die Gattinnen der Arbeiter handelte, sodass seiner Meinung nach keine sittliche Verfehlung vorliegen konnte. An eine Trennung der Geschlechter war unter den einräumigen Dachkonstruktionen nicht zu denken. Außerdem argumentierte er, dass in der Unterkunft ohnedies die ganze Nacht ein Licht brenne. Über die Kinder der Lagerarbeiter, die alle im Gebär- und Findelhaus zur Welt kamen, erfahren wir übrigens nichts.
Die Entlohnung der Arbeiter war nach Kenntnissen und Schwere der Arbeit gestaffelt und entsprach dem ortsüblichen Durchschnitt, wobei einige Begünstigungen zum Tragen kamen, die der Erzherzog immer selbst anordnete. Die Arbeitszeit betrug in der Regel elf Stunden, nur die Steinbrecher arbeiteten - soweit es die Lichtverhältnisse zuließen - von 4 Uhr früh bis 8 Uhr abends mit nur einer Stunde Mittagspause, also bis zu 15 Stunden. Die Auszahlung der Löhne erfolgte jeweils am Samstag. Weibliche Hilfskräfte erhielten 16 Kreuzer pro Tag, männliche 18; ein tüchtiger Maurer 33 Kreuzer. Überstunden brachten zwei bzw. drei Kreuzer. Nach Abschluß der Arbeiten erhielten sie für die Heimreise als Wegzehrung einen Tageslohn. Eine Maß Wein kostete bei den Marketendern damals 48 Kreuzer und eine gleiche Menge Bier oder Most zwischen acht und zwölf Kreuzern. Besonders zu Zeiten von Seuchengefahr wurde den Arbeitern empfohlen, ihre Speisen nur aus Mehl und Hülsenfrüchten bereiten zu lassen. Das war nicht neu, denn daraus bestand ohnedies seit dem Mittelalter die Kost der armen Leute.
Obwohl uns die Arbeit und das Leben der Lagerarbeiter alles andere als verlockend erscheint, wurden damals doch die relativ günstigen Verdienstmöglichkeiten gelobt und Erzherzog Maximilian d'Este galt eher als vorbildlieber Brotgeber. Er überwachte den Bau und alle damit zusammenhängenden Probleme persönlich und hielt sich damals sehr oft und sehr lange in Linz auf. Deswegen erwarb er an der Landstraße auch das alte, aus der Zeit der Renaissance stammende Posthaus. Er ließ es schleifen und baute neu, allerdings ohne die Baubehörde erster Instanz, den Magistrat, zu fragen, weshalb es zu schweren Verstimmungen mit der Stadt kam.
Maximilians Ärger ist verständlich, hat er doch mit dem Bau der Befestigung nicht nur Linz vor so vielen anderen Orten bevorzugt, sondern auch sein eigenes Kapital riskiert. Gar nicht zu sprechen von der Größe der neuen Idee, durch die er der Stadt zu einer Popularität in ganz Europa verholfen hat, die auf dem Gebiet der modernen Fortifikation ihresgleichen vergeblich suchen konnte.
Eine europäische Attraktion
Im Juli 1832 traf der Kaiser selbst ein, um sich vom Baufortschritt zu überzeugen. Er mußte jeden Turm besichtigen, ehe vor und im Turm 12 eine große Feier veranstaltet wurde, bei der alle am Bau Beschäftigten aufmarschierten. Es mag ein kleiner Wermutstropfen für den Erzherzog gewesen sein, dass der Kaiser bei diesem Besuch - und gar nicht en passant - die zweite Linzer Sensation dieser Jahre, die Pferdeeisenbahn von Linz nach Budweis, eröffnete. Da war die Visitation der linksufrigen Türme nur mehr das zweitrangige Ereignis.
Schon während der Bauarbeiten und in den folgenden Jahren wurden die Türme immer wieder von hohen und höchsten Würdenträgern begutachtet, die nicht selten nur ihretwegen nach Linz gekommen sind. Sie hier aufzuzählen, wäre zu weitläufig. Besonderes Interesse brachten ihnen natürlich die verschiedenen Militärs entgegen, wobei die Meinungen über die Kriegstüchtigkeit der Befestigung sehr geteilt waren. Vornehmlich ausländische Festungsbauer suchten gerne um die Erlaubnis zur Besichtigung an und auch Spione trieben sich immer wieder in ihrer Nähe herum. Dabei hat es Maximilian durch seine genauen Anordnungen verstanden, die Neugierigen über das eigentliche Kernstück dieser Befestigungsart, seine leicht beweglichen und zielgenauen Kanonen auf dem Verdeck, im unklaren zu lassen. Denn nach neueren Erkenntnissen waren es weder die Türme selbst noch die im Kriegsfall aufzustellenden Palisaden, die den neuen Befestigungsgürtel um die Stadt bilden sollten, sondern es war das Sperrfeuer zwischen den Türmen, das dem Feind ein Durchkommen wahrscheinlich unmöglich gemacht hätte.
Die tatsächliche Funktionstüchtigkeit werden wir nie in Erfahrung bringen, denn die Linzer Türme wurden dieser Bewährungsprobe nie unterzogen. Als Reichsbefestigung kamen sie bald nicht mehr in Frage, weil die Einführung der gezogenen Geschütze und der Brisanzgranaten den strategischen Wert der gesamten Anlage derartig drückte, dass sie bereits 1858, also kaum zwanzig Jahre nach ihrer Übergabe an die österreichische Armee, aufgelassen werden musste.
Dennoch wäre es nicht richtig, sie gänzlich als Fehlkonstruktion abzutun. Nicht nur, dass sie zur Zeit ihrer Entstehung in keinem Lehrbuch über Befestigungskunst fehlen durften, haben sie auch wesentlich zur Weiterentwicklung der sogenannten "Abwehrbauten" beigetragen. Kurzfristig war eine ganz ähnliche Anlage z. B. für Piacenza am italienischen Po vorgesehen, und ein aus der Feder Franz Zolas stammendes Projekt für Paris lehnte sich eng an Maximilians Ideen an. Der Vater des berühmten Dichters war nämlich beim Bau der Pferdeeisenbahn beschäftigt und hatte ausreichend Gelegenheit, die Konstruktion der Türme an Ort und Stelle zu studieren. Aber nicht nur Zola, sondern auch der französische General Paixhanns trat für derartige Pläne ein, die in Form von detachierten Forts vor den Mauern von Paris auch gebaut wurden und sich im Krieg von 1870/71 bewährten.
Einzelobjekte nach Linzer Muster sollten im Kriegshafen Pola und bei Triest errichtet werden, und schließlich findet man sie auch in Verona wieder.
Von den ursprünglich 32 Türmen stehen heute ganz oder teilweise nur noch zehn; dazu noch die rechte Klause und große Teile des Forts am Pöstlingberg. Heute sind sie nur mehr Erinnerungen an den rasanten Fortschritt auf dem Gebiet des Wahnsinns aller Kriege. Wenn sie als solche verstanden werden, sollten sie erhalten bleiben, um noch möglichst lange daran zu gemahnen.
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Einleitung:
Der Musikverein Pöstlingberg und Umgebung nutzt seit 30 Jahren einen Teil des TURMES NR. 1 als Vereins- und Probenlokal.
Unter der Hausherrschaft von Hoteliers- Familie R. & A. Maier ist der Musikverein 1971 in den Turm eingezogen. Die Bausubstanz dieses ehemaligen Befestigungsbauwerks wurde im Laufe der Jahre immer feuchter und baufälliger. Schließlich wurde der Turm mit dem Hotel-Areal in sehr jämmerlichem Zustand an die Fa. STRABAG verkauft, das geplante Großprojekt wurde jedoch nicht realisiert. Erwartungsgemäß hat die Stadt Linz die Situation gerettet und zunächst das Hotel gekauft und renoviert.
Auf Initiative von Martin Schöllhammer, ehemaliger Obmann des Musikvereines Pöstlingberg und Umgebung, wurde wegen der räumlichen Beengtheit des Musikheimes im KulTurm, wegen dessen unakzeptablen baulichen Zustand (Feuchtigkeit, Mängel an Sanitäreinrichtungen, Heizung und Ausbauteilen wie Böden, Wänden, etc.) und aus Bedarf an einer kommunalen Begegnungsstätte am Pöstlingberg schließlich von der Stadtgemeinde Linz beschlossen, diese attraktive historische Bausubstanz für kulturelle Aktivitäten nutzbar zu machen.
Arch. D.I. Gottfried Nobl jun. hat 1999 im Auftrag der Stadt Linz ein multifunktionales und kostensparendes Konzept erarbeitet.
Gesamtkosten: ca. 1.308.110,00 € (18 Mio ATS.) inkl. MWST
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Bauabschnitte:
Der Entwurf vom Arch. D.I. Gottfried Nobl jun. sieht eine etappenweise Verwirklichung des Gesamtprojektes vor und wurde in drei Bauabschnitte gegliedert:
Bauabschnitt 1: Räumlichkeiten für den Musikverein (Untergeschoß des Turmes)
Die Räumlichkeiten für den Musikverein wurden Ende 2001 fertiggestellt
Bauabschnitt 2: Räumlichkeiten für verschiedene Kleinveranstaltungen der Stadt Linz (Obergeschoß des Turmes), später Foyerzone für Bauabschnitt 3
Dieser ringförmig angeordnete Raum eignet sich für die Veranstaltung von Empfängen, Präsentationen, Ausstellungen, Vorträgen, etc.. Ausserdem wird dieser Bereich so ausgelegt und gestaltet, dass er auch als Foyerzone für den im 3. Bauabschnitt vorgesehenen Mehrzwecksaal dient.
Die Räumlichkeiten für den Musikverein wurden Ende Juni 2002 fertiggestellt
Bauabschnitt 3: Mehrzwecksaal für vielfältige kulturelle Veranstaltungen (Zubau zum Turm, Platz für ca. 250 Personen)
Dieser Saal soll an dem Turm angebaut werden und kann für eine Vielzahl von gesellschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen genutzt werden (Feiern, Kongresse, Konzerte, Präsentationen, Seminare, Tagungen, etc..) .
Siehe Menüpunkt Planung für nähere Informationen zu den 3 Bauabschnitten
Das ursprüngliche Gesamtkonzept hatte den Ansatz, daß die Pfarre Pöstlingberg Ihren Bedarf an einem großen Veranstaltungsraum durch Beteiligung und Mitbenützung dieses Mehrzweckraumes deckt.
Durch die Entscheidung der Pfarre, das eigene Pfarrheim durch einen Saal für 100 Personen zu erweitern, ist dieser potentielle Mitnutzer und "Mitzahler" für den 3. Bauabschnitt des Turmkonzeptes ausgestiegen.
Die Umsetzung des Gesamtkonzeptes schien gefährdet.
Seit der informellen Zusammenkunft aller an den kulturellen Aktivitäten am Berg interessierten Entscheidungsträger am 06.11.2001 wurde von allen die Bedeutung dieses möglichen großen Saales für die Belebung des Berges erkannt und dessen Errichtung befürwortet. Auch seitens der Pfarre besteht wieder großes Interesse an einer Mitbenützung dieses Saales für mittelgroße und große Veranstaltungen.
Die geplante Anlage eines erweiterten Pfarrzentrums dient den Pfarrangehörigen für innerpfarrliche Zwecke (z.B. Jugendarbeit) und stellt somit keine Konkurrenz für den KulTurm dar.
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Vorgaben:
Als Vorgaben für die Erstellung des Vorentwurfes "Adaptierung und Neugestaltung TURM 1" wurden seitens des Auftraggebers im Jahr 1999 folgende Leitgedanken formuliert:
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Der in seiner Bausubstanz gefährdete Turm soll unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Aspekte für kulturelle Nutzung adaptiert werden
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Multifunktionaler Saal für ca. 250 Personen mit Foyer und Nebenräumen
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Probe- und Funktionsräume für den Musikverein Pöstlingberg und Umgebung
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Berücksichtigung einer eventuellen Mitbenützung des Saales und von Gemeinschaftsräumen durch die Pfarre Pöstlingberg
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Rahmenbetrag für die Baukosten des Gesamtprojektes ca.1,090.100,00 € ohne MwSt
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Bereitstellung von Lagerflächen für das Pöstlingberg Schlössl
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Das Gesamtkonzept soll in 3 Bauabschnitten umgesetzt werden
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Baukosten:
(Grundlage Vorentwurf)
Kostenschätzung vom 09.09.1999
Umbaumaßnahmen an bestehender Bausubstanz (UG)
ca. 399.700,00 € (5,500.000,00 ATS)
Saalzubau und Nebenräume (OG)
ca. 675.857,00 € (9,300.000,00 ATS)
Gesamt
ca. 1,075.557,00 € (14,800.000,00 ATS)
Stand Jänner 2002
Voraussichtliche Kosten für 1. u. 2. Bauabschnitt
545.046,00 € (7,500.000,00 ATS)
(genaue Abrechnung liegt noch nicht vor)
Kostenschätzung für den Saalzubau
545.046,00 € (7,500.000,00 ATS)
Gesamt
1,090.092,00 € (15,000.000,00 ATS)
Mit der Fertigstellung des Obergeschosses vom KulTurm, das gleichzeitig die Foyerzone des Saales bildet, sind einige Baumaßnahmen, welche im Vorentwurf den Kosten für den Saal zugerechnet wurden (diverse haustechnische Baumaßnahmen, Errichtung von Nebenräumen, etc.), bereits in den Baukosten für den 1. u. 2. Bauabschnitt berücksichtigt. Aus diesem Grund können die Kosten für den Saalzubau aus Schätzung vom 09.09.1999 um ca. 130.811,00 € auf 545.046,00 € reduziert werden.
Die o.a. vergleichende Aufstellung zeigt, dass die ursprünglich veranschlagten Baukosten von ca. 1.090.092,00 € (15,000.000,00 ATS) für das Gesamtprojekt eingehalten werden können.
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Presse:
Anläßlich des Turmfestes am 6. und 7. Juli 2002 gab es zahlreiche Zeitungsberichte.
Die OÖLokalNachrichten brachten am 5. Juli 2002 folgenden Artikel:
"Musizwerge" erwecken alten Turm am Pöstlingberg wieder zum Leben
Pöstlingberg. 170 Jahre lang fristete der Turm zwischen Pöstlingbergschlössl und Grottenbahn ein einsames Dasein. Nun kommt wieder Leben in die alten Mauern und aus dem einstigen Pulverturm wird eine Heimstätte für die Kultur.
Es war einmal ein Obermusizwerg, der mit vielen anderen Musizwergerln immer fleißig musizierte. Unter widrigen und primitivsten Umständen. "Wenn es schwere Regenfälle gab, sind wieder die Schwammerl gewachsen", erinnert sich besagter Obermusizwerg. Aber weil jammern nicht gilt, hat sich der findige Mann ein Konzept überlegt. Der Turm sollte zur Gänze der Kultur gewidmet werden. Und so geschah es denn auch.
Das Obergeschoß des Turmes soll für Konzerte, Lesungen, Feiern oder Ausstellungen genützt werden, die untere Ebene gehört den Pöstlingbergmusikanten - wegen ihrer Nähe zur Grottenbahn auch liebevoll "Musizwergerl" genannt.
Sie sind auch die Initiatoren des Projekts KulTurm. Ihr Obermusizwerg Martin Schölllhammer, seines Zeichens Obmann der Pöstlingbergmusik, löchert die Stadt Linz seit acht Jahren, diesen Turm zu erwerben und kulturellen Zwecken zu widmen. Mit Erfolg. Vor drei Jahren wurde mit der Turmsanierung begonnen. Othilie, so der historische Name des Turms, bekam ein ordentliches Dach, eine Heizung, Lüftung, behindertengerechte Sanitäranlagen ... und steht heute schöner da als je.
"Dieser Turm war immer ein Waisenkind. Jetzt g'hört' er der Kultur."
Martin Schöllhammer, Obmann der Pöstlingbergmusik
Muss sie auch, denn am Wochenende wird gefeiert. Mit den Obersten der Stadt, allen voran Bürgermeister Franz Dobusch und Vizebürgermeister Reinhard Dyk. Als kleines Dankeschön, weil sie das Projekt erst möglich machten. Offiziell eröffnet und eingeweiht wird der Turm erst später. Auch die übrigen Bürgermeister rund um den Pöstlingberg (Puchenau, Gramastetten und Lichtenberg) sind zur Feier geladen. Denn die Sanierung des Turms ist der erste Streich.
Im gesamten Konzept ist auch der Plan für einen Saalzubau enthalten. Dieser Mehrzwecksaal für 100 bis 250 Personen würde direkt an den Turm angebaut und die jetzige Erdböschung zur Grottenbahn hin ersetzen. Das nötige Geld dafür sollen die Nachbargemeinden locker machen. Die Chancen stünden gut, versichert Obermusizwerg Schöllhammer. Die Gemeinden hätten grunsätzliche Bereitschaft signalisiert, zu Gunsten des Zubaus auf eigene Landesmittel zu verzichten.
Am 11. Juli 2002 schrieb die Linzer Rundschau:
Die Pöstlingbergler
Dass aus einem seiner Türme einmal statt Kanonen Tuba und Trompeten tönen würden, hätte sich Maximilian d'Este wohl nie gedacht. Eigentlich hätte mit seiner Befestigungsanlage - heute stehen von 32 noch zehn Türme - das Land geschützt werden sollen. Daraus wurde nichts. Dafür ließ nun der Pöstlingberger Musikobmann Martin Schöllhammer wie Maximilian vor zwei Jahrhunderten den "Machthabern" keine Ruh. Er lag der Stadt Linz, allen voran Kulturreferent Reinhard Dyk und Bürgermeister Franz Dobusch, so lange in den Ohren, bis diese wahrscheinlich gerne alte Kanonenrohre gehabt hätten, um den "TurmSurm" - wie er jetzt genannt wird - wieder zurück auf seinen Berg zu schießen. Schöllhammer setzte sich in den Kopf, daraus den KulTurm - ein Kulturzentrum für die Pöstlingberger - zu machen. Vor kurzem war mit viel Lokal-Prominenz Eröffnung, nun ist man wieder auf der Suche nach Sponsoren - der Turm soll um einen Veranstaltungssaal erweitert werden.
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